Intervention_Kočevje.

Event: Kočevje-Yeah!

Künstlerin: Polonca Lovšin

Datum:  Saturday 14.10.2017. From 16:00

Adresse: 

Industrial area Kočevje, Novomeska ulica

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Beschreibung: 

Group performance with 10 minutes speeches and actions, in industrial area of Kocevje, in front of an empty lot where new factory Yaskawa will be built.

People creating electricity for a microphone by paddling three bicycles on a platform.

TeilnehmerInnen:

– Gasper Jarni (actor), Reading a poem by Slovenian poet Matej Bor, A Men Traveled Through the Atomic Age

– Mihael Petrovic (self built anthropologist, historian and writer) A sudden Loss of Inhabitants 

– Klavdija Kriz Potisk and a dancing group Poza (dancers), animation of words by movement, words are taken from old Kocevje language like: love, work, forest, future

– Romana Novak (poet), a poem, Tax of Tangible

– Pankeroschi,(punk band- not live performance), Working

– Children from a drama group, statements and drawings about work and robots

– Ervin Djuvelek (student), slam poetry Kočevje

– Zan Petric (student), slam poetry Kočevje

– Polonca Lovsin (artist) and Ljupco Todorovski (scientist of AI), Kočevje 2067, a science fiction story of future Kočevje

Fotos: Xenos

Kuratorische Beobachtung:

Die rote Treppe, eindrucksvoll platziert im Nirgendwo, zeigt auf ein riesiges, leeres Feld. An der Treppe hängen aneinander gereihte Kinderzeichnungen von Robotern. Ein Fabriksgebäude ist hier geplant in naher Zukunft für die Herstellung von Robotern aus Asien. Viele Einheimische erklommen die Bühne. Künstler, Künstlerinnen und auch Kinder legten wie Priester auf der Kanzel mit Worten und Gesten tolle Auftritte in slowenischer Sprache hin. Manche  „Predigt“ wurde gerappt von Teenagern, literarische Lesungen und Reden wurden von Erwachsenen vorgetragen. Sie hätten eine Begrüßung sein können oder eine Warnung oder auch eine Meditation. Zwei eigens präparierte Fahrräder, die wie eiserne Pferde an der Seite standen, erzeugten die (elektrische) Energie, die notwendig war, um den Botschaften über Mikrofon und Verstärker-System Gehör zu verschaffen. Ständig trat jemand freiwillig und hingebungsvoll in die Pedale. Farbige Punkte schwebten durch die Landschaft wie eine violette Perücke und eine weiße, feierlich gekleidete Elfe. Dazwischen Punk-Melodien. Die ZuschauerInnen hielten Abstand. Vier Mädchen in grün und orange leuchtenden Overalls, warteten auf einen Job als Arbeiterinnen. Die meiste Zeit lungerten sie auf Strohballen herum und sprangen dann plötzlich auf, um eine geheimnisvolle Choreographie zu erfüllen. Am Rande von Kočevje wurde eine lebendige d-i-y-Performance auf die Beine gestellt. An diesem verwaisten Ort, der darauf wartet, dass seine Zeit kommt, um sich vom großen Geschäft wach küssen zu lassen. Eine ländliche Region in der Peripherie, die auf einen globalisierten Markt gezogen (oder auch gestoßen) wird.

(Dirck Möllmann, KIÖR, Erinnerungen an einen Samstagsabstecher nach Slowenien, 14. Oktober 2017)